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Ein sehenswerter Kurzfilm zu Bären im Norden Rumäniens zeigt, wie die eindrücklichen Wildtiere des nachts durch Dörfer spazieren und wie lokale Organisationen sich dafür einsetzen, Wege für ein Zusammenleben von Bären und der Bevölkerung zu finden.
Der Kurzfilm ist teil einer kleinen Filmserie, die sachliche Informationen über Bären für die Bevölkerung aufbereitet, um aufzuzeigen, dass ein Zusammenleben möglich ist, wenn die Menschen sich an gewisse Vorgaben halten.Â
Das Bärenprojekt der Milvus Group Bird and Nature Protection Association, geleitet vom Wildtierbiologen Csaba Domokos, wird seit vielen Jahren von der Schweizer Bernd Thies-Stiftung unterstützt und ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich eine langfristige, nachhaltige Unterstützung eines Projekts lohnen kann.
In Biel musste die Polizei am Donnerstag, 27. August 2020, wegen eines jungen Fuchses ausrücken. Dieser hatte offenbar die Orientierung verloren und drehte sich nonstop im Kreis. Das Tier wurde von der Polizei eingefangen und nach Rücksprache mit dem Wildhüter von seinem Leiden erlöst.Â
Die traurige Szene spielt sich direkt neben einer viel befahrenen Strasse ab. Die Annahme liegt deshalb nahe, dass der Fuchs, der sonst gesund aussieht, wohl von einem Auto angefahren wurde und einen Schlag auf den Kopf erhalten hat. Das kann eine Schädigung des Gleichgewichtssinns zur Folge haben.Â
Wenn man einem verletzten oder kranken Wildtier begegnet, sollte man nicht selber dem Tier zu helfen versuchen. Verletzte Tiere können gefährlich werden. Am besten ruft man der Polizei oder dem Wildhüter an, die dafür ausgebildet sind, mit Wildtieren umzugehen und falls nötig, das Tier behändigen oder töten können.Â
Link zum Artikel im 20 minuten.
Fuchs, Kaninchen oder Dachs: Viele Menschen erfreuen sich an Wildtieren in ihrer Umgebung. Doch Wildtiere halten sich nicht immer an die Regeln und Vorstellungen ihrer menschlichen Nachbarinnen und Nachbarn, wodurch Konflikte programmiert sind. Geva Peerenboom, Fanny Betge, und Prof. Dr. Ilse Storch von der Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement der Universität Freiburg haben gemeinsam mit Dr. Christof Janko vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg deshalb das Handbuch „Wildtiermanagement im Siedlungsraum“ erarbeitet. Dieses soll als Leitfaden für Personen, die sich mit dem Thema befassen, sowie Behörden in Stadt- und Landkreisen sowie Kommunen Baden-Württembergs dienen, um konfliktreichen Situationen zwischen Menschen und Tieren vorzubeugen oder diese abzumildern.
„In allen Gemeinden Baden-Württembergs machen Menschen direkte Erfahrungen mit Wildtieren, die allerdings nicht immer den Erwartungen entsprechen“, erklärt Peerenboom. Oft habe das Zusammentreffen von Mensch und Wildtier im Siedlungsraum negative Auswirkungen, seien es ökonomische, psychologische oder gesundheitliche: Wildtiere können Schäden an menschlichem Eigentum verursachen, wie das Wildschwein im Garten, die Nachtruhe der Menschen stören, wie der Marder im Dachstuhl, oder Krankheiten wie den Kleinen Fuchsbandwurm übertragen. „Und Menschen können, meist aus Unkenntnis, bei Wildtieren vermeidbare Leiden verursachen“, sagt die Freiburger Wissenschaftlerin. „Gleichzeitig erleben viele Menschen Wildtiere im Siedlungsraum als bereicherndes Naturerlebnis und erfreuen sich an den Tieren. Eine Vielfalt an Tierarten in urbanen Gebieten ist gesellschaftlich gewollt.“
Deshalb förderte das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg von 2010 bis 2020 das Projekt „Wildtiere im Siedlungsraum Baden-Württembergs“ der Albert-Ludwigs-Universität.Â
Im hinteren Albulatal konnte durch die Wildhut anfangs August ein neues Wolfsrudel mit mindestens sechs Welpen bestätigt werden, wie das Amt für Jagd und Fischerei des Kantons Graubünden mitteilte. Mit diesem neuen Wolfsrudel sind es jetzt sieben Wolfsrudel, welche mehrheitlich auf Bündner Boden beheimatet sind.
Bereits Ende Juli gab das Amt für Jagd und Fischerei des Kantons Graubünden die Bildung eines weiteres Rudels bekannt, und zwar im Einzugsgebiet des Vorderrheins. Dieses Rudel erhielt die Bezeichnung Stagias-Rudel. Die erste Bestätigung stammt aus der Nähe von Sedrun.
Die grosse Wolfspräsenz rund um Sedrun und Disentis hatte schon länger darauf hingedeutet, dass sich in dieser Region ein weiteres Wolfsrudel bilden würde. Nun hat sich diese Vermutung bestätigt. Bis jetzt konnten drei Jungtiere beobachtet werden. Das Revier des neuen Rudels umfasst das Gebiet Sursassiala. Es erstreckt sich über die Gemeindegebiete Tujetsch, Disentis/Muster und Medel (Lucmagn).
Weitere Informationen zu den sieben Rudeln auf Bündner Boden.
Erstmals wurde die Europäische Ginsterkatze (Genetta genetta) in der Schweiz nachgewiesen. Das Tier, welches vermutlich von selbst in die Schweiz eingewandert ist, tappte in der Nähe von Genf in eine Fotofalle.Â
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet dieser Ginsterkatzenart ist der Kontinent Afrika, jedoch ist sie auch auf der Iberischen Halbinsel und den Balearen zu finden. Wahrscheinlich wurde sie dort vor über 3000 Jahren eingeführt. Lange Zeit blieb die Ginsterkatze in diesen Gebieten, breitete sich jedoch in den letzten Jahrzehnten weiter nach Südfrankreich aus. Nun scheint es, als ob die Europäische Ginsterkatze weiter gegen Norden wandert und bald vermehrt in der Schweiz gesichtet werden könnte. Â
Hier können Sie sich die Kamerafallenvideos dazu anschauen.Â
Quelle:Â Pesaresi J. und Ruedi M. 2020. First Record of a presumed wild common genet (Genetta genetta) in Switzerland. Revue Suisse de Zoologie 127(1): 101-104.
Dass orange Weidezäune für Wildtiere gefährlich werden können, ist gut nachvollziehbar. Diese Zaunsysteme funktionieren wie Fallen. Wildtiere können sich darin verheddern und dann nicht mehr selber befreien. So schreibt etwa das Igelzentrum Zürich, welches immer wieder Meldungen erhält von Igeln, die in solchen Zäunen zu Tode kommen, dass die Zäune, sobald sie nicht mehr gebraucht werden, umgehend wegzuräumen sind.Â
Im Sommer 2018 zäunte ein Landwirt sein Wiesland für seine Schafe mit einem rund einen Meter hohen Weidenetz ein. Nach dem Abweiden blieb der Zaun entlang des Waldrandes mehrere Wochen stehen, obwohl keine Schafe mehr auf die Wiese gelassen wurden.Â
Ein Wildhüter entdeckte Mitte Oktober den Kadaver einer erwachsenen Rehgeiss. Das Wildtier hatte sich laut Anklageschrift im Netz verheddert, einen Teil des Zauns in den Wald gerissen und sich in den Maschen selbst stranguliert. Das Kreisgericht Wil verurteilte den Landwirt im Mai 2019 wegen fahrlässiger Tierquälerei. Der Landwirt hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.
Die Verhandlung des Falls fand am vergangenen Montag statt. Das Urteil wird vom Kantonsgericht St. Gallen schriftlich bekannt geben.
In St.Gallen wird zurzeit die Volksinitiative "Stopp dem Tierleid - gegen Zäune als Todesfallen für Wildtiere" hängig. Die Initiative, eingereicht von RevierJagd St.Gallen, Pro Natura St.Gallen-Appenzell und WWF St.Gallen, wurde am letzten Dienstag vom Kantonsrat abgelehnt, der vom Regierungsrat einen Gegenvorschlag verlangt.Â
Mehr dazu im Artikel der Tierwelt.
Biberdamm bei Seuzach im März 2019 (© Cornelia Caviezel / wildenachbarn.ch)
Biber breiten sich weiter im Kanton Zürich aus. Wenn junge Biber erwachsen sind, müssen sie aus dem elterlichen Territorium abwandern und suchen dann geeignete Gebiete für ein eigenes Territorium. Die Biberbestände werden im Kanton Zürich alle drei Jahre erhoben. Beim letzten Monitoring im Winter 2016/17 wurde der Bestand auf 394 Biber in 106 Revieren geschätzt. Aktuell dürften es 450 bis 500 Biber sein. Die Biberfachstelle im Kanton Zürich führt 2019/2020 wieder eine Biberzählung durch, zusammen mit Freiwilligen und Unterstützung von WWF und Pro Natura.Â
Rund um Winterthur gibt es einige Sichtungen in den letzten Jahren. Neu ist, dass Biber auf Gemeindeboden von Winterthur beobachtet wurden, wie der Landbote am 29. Mai 2020 berichtet hat.Â
Die Ausbreitung der Biber Richtung Sihl kann bestens anhand der Beobachtungsmeldungen auf StadtWildTiere nachverfolgt werden.Â
Am 22. Mai meldete ein aufmerksamer Stadtnaturbeobachter einen Biber vom Hafen Enge, den er zwischen 12 und 12.59 Uhr beobachtet hat. Er schreibt dazu: "Biber schwamm gelassen in ca. 2m Distanz vom Ufer in Richtung Seepolizei. Konnten ihn ca. 50 m begleiten."
Am gleichen Tag, zwischen 19 und 19.59 Uhr beobachtete ein anderer Stadtnaturbeobachter einen Biber bei der Höchlerbrücke an der Sihl in Leimbach. Der Beobachter schreibt dazu: "Sehr schönes grosses Tier, gut zu beobachten von der Höcklerbrücke aus in der Dämmerung. Pendelt arbeitssam zwischen verschiedenen Uferböschungen und Ausstiegen in die Wiese."
Ob es sich wohl um denselben Biber handelt? Oder sind es zwei verschiedene Biber, vermutlich jüngere Tiere, die von der Limmat wegwandern mussten, da die Reviere dort besetzt sind?Â
Kurzfilm auf Youtube über die Biber in Zürich Leutschenbach
Der Mittelwald im Hardholz bietet der gefährdeten Haselmaus längerfristig einen idealen gebüsch- und artenreichen Lebensraum. Doch bis anhin fehlt von unserer kleinsten einheimischen Schläferart am Beerenberg jede Spur. Im Rahmen des Förderprogramms Haselmaus des Natur- und Vogelschutzvereins Winterthur-Seen suchen wir nun freiwillige HelferInnen, welche sich im Rumstal mit Spurentunnel auf die Suche nach den nächstgelegenen Haselmaus-Vorkommen machen. Erst wenn wir wissen, wo sich die Haselmaus aufhält, können wir uns an die Arbeit machen und ihren aktuellen Lebensraum mit dem Hardholz vernetzen.
Ca. Mitte August werden zusammen mit erfahrenen SpurensucherInnen Spurentunnel aufgehängt, in welchen Haselmaus, Siebenschläfer, Waldmaus und Co ihre charakteristischen Fussabdrücke hinterlassen. Die Spurentunnel werden anschliessend über ca. 6 Wochen bis Ende September wöchentlich kontrolliert. Die Arbeit kann alleine, in Zweierteams oder als Familie in Angriff genommen werden. Die Kontrolle einer Untersuchungsstrecke mit 20 Spurentunnels erfordert einen Zeitaufwand von ca. 1.5 bis 2h pro Woche.
Wir freuen uns sehr über jede Mithilfe bei der Suche nach der Haselmaus!
Kontakt: Förderprogramm Haselmaus, Livia Haag, livia.haag@naturschutzbuero.ch, 043 500 38 42
Die Rehe auf dem Basler Friedhof Hörnli, am Waldrand im Osten der Stadt gelegen, wurden auch schon auf Wilde Nachbarn zusammen mit Bildern gemeldet. Während die Stadtgärtnerei Basel die Tiere dezimieren möchte, wehren sich Tierschützer/innen gegen den Abschuss der Tiere und haben eine Petition lanciert, die bereits 15'000 Personen unterschrieben haben.
Eine Lösung für die Probleme ist nicht leicht zu finden. Den Friedhof einzuzäumen ist kaum möglich, da Rehe auch hohe Zäune überspringen können. Vergrämungsaktionen seien zu wenig erfolgreich gewesen. Die Tierschützer/innen wollen die Rehe umsiedeln, was allerdings ebenfalls nicht ohne weiteres möglich, und auch aus Tierschutzsicht nicht unbedenklich ist.Â
Beitrag auf SRF, Sendung "Schweiz aktuell" vom 12. Mai 2020
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