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Zuchtbetriebe für Pelztiere wie die Nerzfarmen in Holland halten Expertinnen und Experten für Risikofaktoren für die Ausbreitung von Krankheiten. Es leben so viele Tiere auf engem Raum zusammen, wie das natürlicherweise nie vorkommen würde. Eine Ansteckung zwischen Tier und Mensch ist durchaus möglich, wenn diese über längere Zeit in Kontakt stehen.
Bei einigen Corona-Viren so auch beim neuen Corona-Virus Sars-CoV-2 ist davon auszugehen, dass sie zuerst von Wildtieren auf den Menschen ĂĽbergesprungen sind und dann von Mensch zu Mensch weiter gegeben wurden. Die Ăśbertragung von Corona-Virus Sars-CoV-2 aufgrund eines unnatĂĽrlich nahen und tier- und naturschĂĽtzerisch höchst bedenklichen Kontakts zwischen Menschen und Tieren fand mit grosser Wahrschenlichkeit auf einem Wildtiermarkt in der Chinesischen Stadt Wuhan statt.Â
Ein Grund mehr, keinen Echtpelz zu tragen.
Kolkraben sind die großen Verwandten der Rabenkrähen, die bei uns häufiger sind und jedes Kind kennt. Beide Vögel gehören trotz ihres krächzenden Rufs zu den Singvögeln, deren grösster Vertreter der Kolkrabe ist. Die stattlichen schwarzen Vögel mit dem kräftigen Schnabel brüten seit den 1980er-Jahren alljährlich am Bundeshaus. Nach der großen Bundeshausrenovierung war das Kolkrabennest für einige Jahre nicht mehr besetzt, nun sind die Vögel wieder zurück, wie die Bilder einer Stadtnaturbeobachterin eindrücklich zeigen - zu sehen in der Galerie von stadtwildtiere.ch.
Der Goldschakal (Canis aureus) ist im Tessin angekommen. Die Sichtung wurde in Onsernonetal-Centovalli durch den örtlichen Wildhüter der Jagd- und Fischereiverwaltung des Kantons Tessin bestätigt, wie die Stiftung KORA (Koordinierte Raubtierprojekte) am 21. April 2020 bekannt gab. Der Goldschakal, ein mittelgroßes Raubtier von etwa 15 kg, ist ein Vertreter der Familie der Caniden, das sich in Europa auf natürliche Weise ausbreitet.
UrsprĂĽnglich lebte die Art in Arabien, Indien bis in die TĂĽrkei. Der Klimawandel hat die Ausbreitung dieser Art nach Westen ermöglicht. In der Schweiz wurde 2011 der erste Nachweis in den Nordwest-Alpen gemacht. Im Jahr 2019 wurden Goldschakale in den Kantonen GraubĂĽnden, Freiburg und Genf beobachtet. Dabei handelte es sich immer um Einzeltiere.Â
KORA, Koordinierte Raubtierprojekte der Schweiz
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Im Rahmen des Leibniz-Podcasts "Tonspur Wissen" zur Covid-19-Pandemie erklärt der Leibniz-IZW-Direktor Heribert Hofer, ob Tiere Covid-19 bekommen oder übertragen können oder nicht (Folge 7).
Hier können Sie sich die Folge anhören.
Wegen der Corona-Krise sind die jährlichen Schwerpunktprogramme, Aktionen und Veranstaltungen bis Ende April abgesagt oder verschoben worden. Die Termine im Mai bleiben vorläufig bestehen, wir informieren, sobald hier definitive Entscheide gefallen sind.
Demnächst starten wir unseren Blog "Natur zu Hause" mit Tipps für Beobachtungen, zum Gärtnern auf dem Balkon und in der Blumenkiste und vielem mehr.
Am 7. März konnten wir in ZĂĽrich, gerade noch vor dem Lockdown wegen der Corona-Krise, die Weiterbildung fĂĽr die StadtNaturBeobachter/innen durchfĂĽhren. Seither kartieren wir, corona-bedingt etwas reduziert, mit UnterstĂĽtzung von Freiwilligen Bäume mit Baumhöhlen auf Stichprobenflächen in ZĂĽrcher Stadtwäldern. Selbstverständlich werden die Hygienevorschriften eingehalten. Die Aktion ist mit GrĂĽn Stadt ZĂĽrich abgesprochen, das Amt stellt uns zudem die Farbe fĂĽr die Markierungen zur VerfĂĽgung.Â
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Die Bevölkerung der Städte, Agglomerationen und Dörfer hat sich in die Wohnungen zurĂĽckgezogen, die Touristen sind abgereist, der Flugverkehr kommt zum Erliegen, der Strassenverkehr nimmt drastisch ab. Da und dort scheinen Wildtiere und ihre Lebensräume auf die veränderte Situation zu reagieren. In Venedig z.B. ist das Wasser der Kanäle so klar wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr. Sogar Fische sind im Wasser zu sehen. Am Hafen von Cagliari wird ein Delfin beobachtet - das Video geht viral. Vielen Städterinnen und Städtern fällt die Ruhe auf, die plötzlich herrscht, auf einmal nehmen wir den FrĂĽhlingsgesang einer Amsel wahr, wie ein NZZ-Journalist schreibt.Â
Wildtieren waren aber vor Corona-Zeiten in unseren Siedlungsräumen schon da, sie wurden nur kaum beachtet, vielleicht, weil das Wasser zu schmutzig oder der Lärm zu laut war oder weil sie in der Hektik des Alltags nicht bemerkt wurden.Â
Artikel im "The Guardian" vom 22. März 2020: Emboldened wild animals venture into locked-down cities worldwide
Artikel in der NZZ vom 21. März 2020: Stadttiere: Jetzt singt die Amsel – nicht erst recht, sondern sowieso
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Viren sind keine Tiere und zählen auch nicht zu den Lebewesen. Es sind organische Strukturen, die durch Übertragung z.B. von Körperflüssigkeit verbreitet werden. Sie bestehen aus einer Hülle aus Fetten und Proteinen und einem Kern mit Erbinformation (RNA oder DNA).
FĂĽr das Waschen der Hände eignet sich Seife und Wasser besonders gut: Die Seife löst die Fettschicht der VirenhĂĽlle auf, die Viren werden damit zerstört und mit Wasser weggewaschen. Seife und Wasser sind fĂĽr die Hygiene genauso gut wie Desinfektionsmittel. Allerdings dauert es einen Moment, bis sich die VirenhĂĽllen auflösen, weshalb empfohlen wird, die Hände 20 bis 30 Sekunden mit Wasser und Seife zu waschen.Â
Kurzfilm (in Englisch) zum Waschen von Händen mit Wasser und Seife.
Copyright: Jon Juarez
FĂĽr Wildtiere können Städte sowohl neue Chancen als auch Bedrohungen darstellen. Manche Arten kommen in diesem neuartigen Lebensraum besser zurecht als andere. Ob die Nutzung oder Nichtnutzung solcher neuartiger Lebensräume auch innerhalb einer Art unterschiedlich ausfällt, erkundeten Forscherinnen und Forscher des Leibniz-Instituts fĂĽr Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und des Luxemburgischen Nationalmuseums fĂĽr Naturgeschichte (NMNH). Sie analysierten das genetische Material von RotfĂĽchsen (Vulpes vulpes), die in Berlin und seiner Umgebung leben. Sie identifizierten „städtische“ und „ländliche“ Fuchspopulationen und zeigten, dass physische Barrieren wie FlĂĽsse oder Bauwerke den Austausch zwischen diesen Populationen behindern, aber auch Unterschiede in der menschlichen Aktivität in diesen Landschaften eine groĂźe Rolle spielen. StadtfĂĽchse sind weniger empfindlich gegenĂĽber menschlicher Aktivität, wenngleich auch sie den Abstand zum Menschen halten und sich daher bevorzugt entlang groĂźer Bahn- und StraĂźentrassen bewegen. Die Studie wurde in der wissenschaftlichen Zeitschrift "Molecular Ecology" veröffentlicht.Â
Publikation
Kimmig SE, Beninde J, Brandt M, Schleimer A, Kramer-Schadt S, Hofer H, Börner K, Schulze C, Wittstatt U, Heddergott M, Halczok T, Staubach C, Frantz AC (2019): Beyond the landscape: resistance modelling infers physical and behavioural gene flow barriers to a mobile carnivore across a metropolitan area. Molecular Ecology.
Wir suchen: eine Praktikantin / ein Praktikant 80 bis 100% ab Mai 2020, mit einem Schwerpunkt bei Schmetterlingen und Wildbienen, in Zürich und im Unterengadin, sowie in Luzern, St.Gallen und Zug, im Rahmen der Meldeplattformen stadtwildtiere.ch und wildenachbarn.ch.
Ihre Aufgaben
​​​​Mitarbeit in Citizen Science-Projekten, mit einem Schwerpunkt bei Schmetterlingen und Wildbienen, in Zürich und im Unterengadin, sowie in Luzern, St.Gallen und Zug, im Rahmen der Meldeplattformen stadtwildtiere.ch und wildenachbarn.ch
Start: Mai 2020
Bewerbungen bis am 8. März 2020 gemäss Ausschreibung.
Weitere Infos in der Ausschreibung
Im Basler St. Johann-Quartier wurde ein Waschbär gefunden - allerdings sei das Tier tot und die Ursache unklar, wie Radio SRF 1 in einem Beitrag vom 7. Februar 2020 berichtete. In der Schweiz wurde in den letzten Jahren die Anwesenheit von einigen wenigen Waschbären dokumentiert.
Waschbär vor dem Zürcher Opernhaus
Für die Stadt Zürich wurde im November 2018 auf StadtWildTiere Zürich ein Waschbär gemeldet, der am Abend durch die Menschenmenge beim Opernhaus im Stadtzentrum rannte und dabei von Passanten gefilmt wurde.
Während in Deutschland gebietsweise hohe Populationsdichten von Waschbären vorkommen und er auch in Österreich als weit verbreitet gilt, scheint sich die Art in der Schweiz noch nicht allgemein etabliert zu haben. Gut möglich, dass sich das in den nächsten Jahren ändern wird.
Beitrag von SRF 1 vom 7. Feb. 2020
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